KI-Modelle im Vergleich: Welches Tool für welchen Zweck?
- Livia Rainsberger
- 23. Juli
- 3 Min. Lesezeit
So wählen Sie das richtige KI-Modell für jeden Use Case
Künstliche Intelligenz ist längst im beruflichen Alltag angekommen. Millionen von Menschen nutzen täglich Tools wie ChatGPT, Gemini oder Claude für die verschiedensten Aufgaben. Doch während die Verbreitung rasant zunimmt, herrscht bei vielen Anwendern noch Unklarheit über ein entscheidendes Detail: Nicht alle KI-Modelle sind gleich.
Der große Irrtum: ChatGPT ≠ ChatGPT und KI ≠ KI
In Seminaren und Workshops erlebe ich immer wieder dasselbe Phänomen: Teilnehmer sind erstaunt, welche Qualitätsunterschiede zwischen verschiedenen KI-Modellen bestehen.
Viele denken, ChatGPT sei einfach ChatGPT – dabei können die Ergebnisse je nach gewähltem Modell und Funktionsumfang drastisch variieren.
➡️Ein konkretes Beispiel verdeutlicht dies:
Bei einer tiefgreifenden Marktanalyse liefern Claude Opus 4 mit erweitertem Thinking-Modus in Kombination mit der Research-Funktion oder ChatGPT o3 mit Deep Research erstaunlich gute, strukturierte und relevante Ergebnisse. Diese sind Welten entfernt von dem, was die meisten Nutzer aus der "normalen" Verwendung kennen.
Die verschiedenen KI-Modelle verstehen
Um die Unterschiede zu verstehen, müssen wir zunächst die verschiedenen Kategorien von KI-Modellen betrachten:
🟪 Language Models (LLM) sind spezialisiert auf die Verarbeitung und Generierung von Text. Sie eignen sich hervorragend für das Verfassen von Inhalten, Übersetzungen oder einfache Fragen.
🟪 Reasoning Models (LRM) gehen einen Schritt weiter und können komplexe logische Schlussfolgerungen ziehen. Sie sind ideal für analytische Aufgaben, Problemlösungen oder strategische Überlegungen.
🟪 Multimodal Models (LMM) können verschiedene Medientypen wie Text, Bilder, Audio oder Video verarbeiten und miteinander verknüpfen.
Research-Funktionen: Nicht alle sind gleich
Auch bei den Recherche-Funktionen gibt es erhebliche Unterschiede:
🟪 Web Browsing oder einfache Websuche eignet sich für schnelle, allgemeine Informationen. Diese Funktion durchsucht das Internet nach aktuellen Daten, bleibt aber meist an der Oberfläche.
🟪 Deep Research oder erweiterte Research-Funktionen gehen deutlich tiefer. Sie analysieren multiple Quellen, erstellen Querverbindungen und liefern fundierte, strukturierte Analysen – ideal für komplexe Recherchen oder strategische Entscheidungen.
Nicht nur Benchmarks, sondern viel mehr sind Use Cases entscheidend
Die Leistung verschiedener Modelle variiert je nach Anwendungsbereich erheblich. Während ein Modell bei kreativen Schreibaufgaben glänzt, kann ein anderes bei mathematischen Problemen oder Code-Generierung überlegen sein. Benchmarks geben hier wichtige Orientierung, doch letztendlich entscheidet der konkrete Use Case über die optimale Wahl.
📌 𝗗𝗶𝗲 𝗜𝗻𝗳𝗼𝗴𝗿𝗮𝗳𝗶𝗸 𝘀𝗼𝗹𝗹 𝗔𝗯𝗵𝗶𝗹𝗳𝗲 𝘀𝗰𝗵𝗮𝗳𝗳𝗲𝗻:
Hier habe ich für unterschiedliche Business-Szenarien zusammengestellt, welche Anbieter und Modelle aktuell am besten abschneiden.

Die Realität: Es gibt nicht die eine beste KI
Hier liegt der Kern des Problems: Es gibt nicht die beste KI per se, sondern das passende Modell für den jeweiligen Use Case. Ein Copywriter benötigt andere Fähigkeiten als ein Datenanalyst, und ein Projektmanager hat wieder andere Anforderungen als ein Softwareentwickler.
Um das Maximum aus KI herauszuholen, müssen Anwender zwei zentrale Fragen beantworten:
Welche "Fähigkeiten" benötige ich für diese spezifische Aufgabe?
Welches Modell beherrscht diese Fähigkeiten am besten?
Der Preis der Qualität
Ein wichtiger Punkt, der oft übersehen wird: Kostenlose Versionen von ChatGPT, Claude oder anderen Anbietern bieten keinen Zugang zu den leistungsfähigsten Modellen und Funktionen. Das ist verständlich – warum sollten Unternehmen ihre besten Technologien verschenken?
Die Investition in kostenpflichtige Lizenzen zahlt sich jedoch erfahrungsgemäß mehrfach aus. Voraussetzung ist, dass man weiß, welche Lizenz wann benötigt wird und die richtige Kombination für die eigenen Bedürfnisse findet.
Fazit: KI-Wissen ist der Schlüssel
Die KI-Landschaft wird immer komplexer und differenzierter. Wer heute noch glaubt, alle KI-Tools seien austauschbar, verschenkt enormes Potenzial. Der Schlüssel liegt darin, die Unterschiede zu verstehen und bewusst das richtige Tool für die jeweilige Aufgabe zu wählen.
Nur wer die Stärken und Schwächen verschiedener Modelle kennt, kann die transformative Kraft der KI vollständig ausschöpfen. In einer Zeit, in der KI-Kompetenz zunehmend zum Wettbewerbsfaktor wird, kann dieses Wissen den entscheidenden Unterschied machen.
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